(Wien 1847 - 1922 Wien)

 

Robert Russ gehörte dem Freundeskreis um Emil-Jakob Schindler, Eugen Jettel und Rudolf Ribarz an, mit denen er gemeinsam in der Landschaftsklasse von Albert Zimmermann an der Akademie der bildenden Künste Wien studierte. Direkt nach Studienabschluss wurde Russ Mitglied des Wiener Künstlerhauses und beteiligte sich regelmäßig an dessen Ausstellungen. 1869 erhielt der Künstler auf der ersten Internationalen Kunstausstellung im Münchener Glaspalast seine erste große Auszeichnung. Es folgten weitere und bis zum Jahr 1891, indem Robert Russ als seine wichtigste Ehrung die Große Goldene Staatsmedaille verliehen wurde, hatte er sämtliche für einen Künstler in Österreich möglichen Auszeichnungen erhalten. Er feierte auch internationale Erfolge und war auf der Weltausstellung 1873 mit fünf Bildern vertreten. In den 1880er Jahren entstanden zahlreiche Auftragsbilder für namhafte Museen: Robert Russ war an der Ausstattung der geologischen Sammlung der Wiener Universität, an der Ausmalung des Naturhistorischen Museums in Wien und an den Lünettenbilder für das Burgtheater beteiligt und malte eines der Wandgemälde des Kunsthistorischen Museums. Der Künstler war Zeit seines Lebens sehr reisebegeistert und besuchte Deutschland, Holland, Helgoland und den Gardasee, Südtirol, Venedig und Rom, Böhmen, Mähren und die Wachau. Seine wichtigsten Motive fand er in Südtirol, für über zwanzig Jahre ist die Gegend um Arco und Riva am Gardasee für Russ Inspirationsquelle, die ihm schon zu Lebzeiten den Ruf eines „Meisters der Beleuchtungseffekte“ einbringt. Nach 1900 allerdings wurde es zunehmend schwierig für Russ dem Zeitgeschmack zu entsprechen, es folgte noch eine lange produktive Zeit und die Intensivierung internationaler Ausstellungstätigkeit. Russ gelangte dabei in einer skizzenhaften Malweise zu seinem reifen Werk, das heute zu den gesuchtesten in der österreichischen Landschafts- und Stimmungsmalerei zählt. Dennoch waren 1912 kaum noch Arbeiten von Robert Russ in Ausstellungen zu sehen. Ein Augenleiden führte zu stark eingeschränktem Sehvermögen, und im März 1922 wurde der in wirtschaftliche Not geratene Künstler mit einer Hirnhautentzündung ins Spital eingewiesen, an der am 22. März verstarb.

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